Ein ganz besonderer Programmpunkt unseres Chorausfluges war der Besuch des „Campus Galli“ bei Meßkirch.
Hier wird seit 2012 am Bau einer kompletten Klosteranlage gearbeitet. Die Umsetzung erfolgt anhand eines Kloster-plans aus dem Jahr 830, der von Mönchen auf der Insel Reichenau von Hand gezeichnet wurde.
Der Bau erfolgt nach den Methoden und Gegebenheiten der damaligen Zeit ausschließlich in Handarbeit.
Die Balken für die Häuser, Scheunen, Werkstätten und auch das Stroh zum Decken der Dächer werden mühsam ohne den Einsatz von Maschinen hergestellt. Sämtliche Handwerker, auch Wanderhandwerker sind auf dem großen Areal zu finden. Schmiede, Steinmetze, Zimmerer, Drechsler, Küfer, Schindelmacher, Töpfer, Weber, Korbmacher, alles was man zur damaligen Zeit benötigte. Es gibt 30 fest angestellte, aber auch viele freiwillige Mitarbeiter, welche das Leben im Mittelalter hautnah miterleben und leben wollen.
Landwirtschaft mit Schweine-, Ziegen- und Schafhaltung gehört ebenfalls dazu. Gemüse- und Kräutergärten sind ebenso vorhanden, wie ein imaginärer Friedhof, damals auch als Paradiesgarten bezeichnet.
Es werden alte, fast vergessene Sorten von Getreide angebaut und daraus auch Brot gebacken.
Bienenvölker zur Erzeugung von Honig, der auch für die Bierherstellung Verwendung fand, sind angesiedelt.
Im Prinzip ein kleiner Mikrokosmos des damaligen Lebens in der Klostergemeinschaft. Eine kleine Kirche mit separatem Glockenturm wurde auch errichtet. Hier schlägt jeden Mittag um 13 Uhr die selbst gegossene Glocke aus Bronze zur Mittagspause.
Im Mittelpunkt der Klosteranlage soll einmal eine große Kirche aus Stein stehen. Hierfür muss aber der Mörtel der damaligen Zeit noch optimiert werden, der bisherige Mörtel benötigt noch viel zu lange zum Aushärten. Die Umrisse dieser Kirche sind bereits angelegt.
Da das ganze Projekt wie damals auf mehrere Jahrzehnte angelegt ist, wäre eine Fahrt nach Meßkirch wieder ein lohnenswertes Ziel um die Arbeitsfortschritte der Klosteranlage wieder neu zu bewundern.